Die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau in Füssen

2013-09-21 – Oberperfuss/Österreich

(GPS: N 47°14’43.4“ / E 11°14’23.5“)

Nach einem gelungenen Südtreffen in Füssen und dem gemeinsamen Frühstück im Baumarkt-Cafe machten nicht nur wir, Ulli und ich uns auf den Weg, nein, es fuhren mehrere kleine Gruppen gegen 11 Uhr weiter. Die einen wollten noch ein paar Tage in Österreich verbringen, andere fuhren zurück nach Niederbayern und wir fuhren über die B 179 nach Reutte, wo es ziemlich lange im Schritt-Tempo vorwärts ging.

 

Das Wetter war wie für uns gemacht, die Sonne schien und wir konnten wieder das Jäckchen an Seite legen.

 

Später über den Fernpass lief alles wieder ohne Probleme. Bei Nassereith wollten wir eine kurze Pause einlegen und hatten unser erstes Abenteuer. Wir fuhren durch Nassereith und irgendwie kamen wir immer weiter weg, ohne ein Plätzchen zu finden. Um wieder auf die alte Strecke zu kommen, hätten wir durch Dömitz fahren müssen.

 

Ca. 1 km danach sollten wir wieder auf die B 189 Richtung Innsbruck kommen. Dömitz war gesperrt wegen Straßenbauarbeiten und wir suchten eine Abkürzung. Die Straße wurde immer enger und als uns noch ein Traktor entgegenkam, musste dieser aufs Feld fahren. Wir fragten den Fahrer wegen der Strecke und er meinte, wir sollten lieber zurückkehren.

 

Wir waren froh, dass das Feld nicht nass war und wir einigermaßen gut wenden konnten.

 

Zwischen Telfs und Innsbruck fanden wir in Oberperfuss an der Peter-Anich-Seilbahn einen großen Parkplatz zum Übernachten. Der Ort liegt ca. 4 km von der Hauptstrecke entfernt auf einer Höhe von 839 m Normal werden 5 € Parkge- bühren erhoben, für Seilbahn-Benutzer frei. Wir haben ohne Kontrolle einwandfrei übernachten können.

Fritzi, die Hundedame von Ulli, machte auch ihre Erfahrungen und fand einen Kuhfladen, wo sie sich fein wälzen konnte. Das ergab dann die erste abendliche Dusche, bevor sie wieder ins Wohnmobil durfte.

 

2013-09-22 – Auer BZ

(GPS: N 46°21’17.0“ / E 11°18’35.0“)

Von Oberperfuss führte uns unser Navigationsgerät über eine super Alternativroute westlich an Innsbruck vorbei auf die alte Brennerstraße. Wir hatten Glück, denn ab Montag sollte ein Stück der alten Brennerstraße wegen Baumaßnahmen gesperrt werden und die Fahrzeuge wurden über die Autobahn umgeleitet. Wir kamen gut voran. Uns entgegenkommend staute sich der Verkehr kilometerlang.

 

In Sterzing machten wir eine kurze Hunde-Pinkel-Pause. Wir steuerten zielstrebig einen Stellplatz in Bozen an und waren sehr enttäuscht. Dieser Platz liegt unterhalb einer Eisenbahnlinie und rundherum nur Beton, Beton, absolut unmöglich für uns, dort stehen zu bleiben.

Also fuhren wir weiter Richtung Trento und suchten nach Parkmöglichkeiten, den wir kurz hinter Bozen in Auer in einem Industriegebiet gefunden haben. Wir waren umgeben von Apfelplantagen und konnten mit den Hunden prima laufen.

Es war sonnig und 28° heiß. Zum Frühstück nahmen wir 2-3 Äpfel mit.

2013-09-23 - Codevigo PD

(GPS: N 45°14’54.6“ / E 12°06’25.1“)

Obwohl am Montag im Industriegebiet die Arbeit wieder anfing, blieb es ruhig und wir kamen ungestört um 10 Uhr weg. Unsere Route verlief weiter Richtung Trento, dann am Lago di Caldanazzo vorbei, durch Val d’Astico, Arsiero, ließen Bassano del Grappa nördlich liegen und fuhren an Citadella vorbei.

 

Jetzt wollten wir auch noch Padua hinter uns lassen und fanden wenig später einen Hinweis auf eine Ver- und Entsorgungstelle. Wir fuhren sie an, erledigten alles, das Wasser konnten wir kostenlos nachfüllen und obwohl es dort keinen Parkplatz gab, fanden wir ein paar Meter weiter ein Stück Wiese zum Übernachen.

2013-09-24 – Ravenna

(GPS: N 44°34’44.5“ / E 12°15’12.6“)

 

Ulli nutzte heute den frühen Morgen, um mit Fritzi eine Runde mit dem Rad zu fahren. Für mich war das die ideale Möglichkeit, in Ruhe zu frühstücken.

Danach ging unsere Route weiter nach Chioggia auf der E 55, an Mesola vorbei und ca. 10 km hinter Comacchia, hinter Foce del Reno, fuhren wir spontan mal eben rechts ab und fanden ein super idyllisches Plätzchen, um eine Hunde-Pause zu machen. Dabei stellten wir fest, dass dieser Platz auch zum Übernachten geeignet wäre. Er liegt ca. 15 km vor Ravenna, ist eine Sackgasse direkt am Reno mit vielen kleinen Fischerhütten, umgeben von Wiese und Radwegen.

2013-09-24 – Pinarella RA

(GPS: N 44°14’27.3“/ E 12°21’50.2“)

Bei Savia fuhren wir von der S 16 weg und ab Lido di Classe am Meer entlang. Die Straße liegt nicht so nah am Wasser, da zwischen sind Restaurants, Cafès und Bars oder Hotels. Ein paar vorgegebene Stellplätze sind wir abgefahren, die uns alle nicht gefallen haben.

Also fuhren wir weiter und hofften auf eine angenehmere Über- nachtungsmöglichkeit. Diesen fanden wir in Pinarella RA auf einem großen Parkplatz, wo bereits einige Wohnmobile standen. Der Weg zum Strand war nicht weit und der Blick aufs Meer ließ uns erahnen, was wir in Griechenland und der Türkei erwarten können. Die Temperaturen sind schon seit 2 Tagen auf 28° angestiegen.

2013-09-25 – Ancona

Wir kamen ohne uns vorher abzusprechen ziemlich früh weg und überlegten, erst einmal direkt nach Ancona zum Terminal zu fahren, um Tickets zu kaufen.

 

Das hat auch einwandfrei geklappt. Unterwegs kamen wir an mehreren Stellen vorbei, wo wir auch übernachten könnten. Wir entschieden uns für den Strand von Ancona, Marina di Montemarciano (GPS: N 43°39’40.8“ / E 13°19’23.4“). Von hier haben wir es bis zum Hafen von Ancona nur 16 km.

2013-09-26 – Fährüberfahrt nach Igoumenitsa

Also für Jemanden, der nicht mit extremen Geräuschen schlafen kann, kann ich diesen Platz nicht empfehlen. Mehr als stündlich fahren unmittelbar neben dem Platz Güter- und Personenzüge vorbei. Erst nach Mitternacht war für etwa 5 Std. kein Zug mehr unterwegs, dafür ging dann die Rush-Our los.

 

Wir nahmen dies als Gelegenheit zum frühen Aufstehen und verschoben das Frühstück auf später im Hafen. Durch Zufall haben wir festgestellt, dass unsere Tickets auf Patra ausgestellt waren. Wir fuhren noch einmal kurz zum Terminal und haben das für die Windschutzscheibe wichtige Plakat austauschen lassen. Der Preis blieb der gleiche.

 

Es ist immer wieder erstaunlich, mit wie viel Geschick und Können die Lkw auf die Fähre bugsiert werden. Wir standen auf dem Open Deck, hatten Stromanschluss, weil das Gas abgestellt werden musste und saubere Toiletten und Duschen auf der gleichen Etage.

 

Obwohl wir dicht beieinander standen, war die Nacht ruhig und wir haben gut geschlafen.

2013-09-28 – Igoumenitsa

(GPS: N 39°30’54.7“ / E 20°12’40.9“)

Am nächsten Morgen waren wir gegen 9 Uhr im Hafen von Igoumenitsa. Eigentlich war es für uns erst 8 Uhr, in Griechenland gehen die Uhren nach OEZ eine Stunde früher. Unsere beiden Hunde hatten so ihre Probleme, auf dem Deck und dem „Sandkasten“ sich zu lösen, also beschlossen wir, zuerst für Fritzi und Sunny etwas Grünes zu finden. Da hat alles geklappt.

 

Wir fuhren kurz bei Lidl vorbei und dann zum Strand. Hier trafen wir auf Dörthe, die schon einige Tage hier stand und auf uns gewartet hat. Ich war begeistert, 30° warm, die Sonne knallte nur so vom Himmel und eine gefühlte Wassertemperatur von 30° machten es uns leicht, einige Tage hier stehen bleiben zu wollen. Ein Glück, dass ich bei Lidl genügend Bier eingekauft habe.

2013-09-30 – Keramitsa

(GPS: N 39°39’31.6“ / E 20°28’00.5“)

Am Montag, den 30.09. kam gegen Mittag die angekündigte Schlechtwetterphase mit Wind, dann Regen, Sturm und Gewitter. Das sonst so ruhige Meer schlug mit seinen Wellen weit in den Strand. Der Sturm war so stark, dass unsere Wohnmobile „gesandstrahlt“ wurden.

 

Wir beschlossen, uns ein etwas geschützteres Plätzchen zu suchen. Auf dem Weg nach Ioannina kamen wir in die Berge und fanden bei Keramitsa eine kleine Kapelle mit einem sehr schönen geraden kleinen Vorplatz zum Übernachten.

2013-10-01 – Vikos Schlucht

(GPS: N 39°54’22.3“ / E 20°45’00.9“)

In der Nacht regnete es und es gab ein kleines Gewitter. Der Morgen stand im Nebel. Gut geschlafen haben wir beide und konnten mit unseren Hunden ohne Regenschauer Gassi gehen.

 

Unsere Weiterfahrt mit Ziel zum Naturschutzgebiet der Vikos Schlucht führte uns weiter über bergige Höhen. Durch den Sturm in den letzten beiden Tagen lag viel kleines Felsgestein auf den Straßen. Einmal mussten wir beide über eine größere Anhäufung von felsigen Brocken fahren, ohne ausweichen zu können.

 

Kurz darauf wollte ich gerade über Funk die Nachricht an Ulli weitergeben, dass sie rechts hinten leicht schräg abfällt. Ich hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da war es schon passiert. Der Reifen war geplatzt. Wir standen ausgerechnet in einer Kurve. Wir überlegten nicht lange und ich fuhr alleine weiter in der Hoffnung, in Ioannina einen Service zu finden.

 

Nach 5 km kam ich an einer kleinen Tankstelle mit Bistro vorbei. Dort wurde mir insoweit sofort geholfen, dass sie für mich einen Service per Telefon bestellen konnten. Jetzt brauchten wir nur noch zu warten. Es dauerte wirklich nicht lange und ein Monteur kam aus dem ca. 25 km entfernten Ioannina, zog bei wieder einsetzendem Regen den Reservereifen auf. Wir waren froh, als wir wieder weiter fahren konnten.

Wir kamen entspannt auf dem „Balkon“ der Vikos Schlucht in einer Höhe von über 1350 m an, nachdem wir den Ort Monodendrian mit seinen engen Gassen durchfahren haben. Am Ende der Straße, wo es nur noch über Kletterpfade weiter ging, übernachteten wir. Vorher gingen wir noch den schmalen Pfad bis zur äußersten Ecke, um in die Tiefen der Schlucht zu sehen.

 

2013-10-02 - Die Schluchten des Pindos-Gebirges

Wir mussten vom Balkon der Vikos-Schlucht zurück durch die vielen Kehren, um nach Papingo (GPS:   N 39°58’20.5“ /          E 20°43’33.4“) zum angeblich schönsten Badeplatz Griechenlands zu kommen. Er war der schönste Platz. Er hatte bei unserem Besuch allerdings nicht so viel Wasser, dass wir uns den mühevollen Abstieg über die Felsen erspart haben. In unserem Alter wollten wir kein Risiko eingehen. Von unserem Plätzchen hatten wir den direkten Blick auf die „Türme“ von Mikro Papingo, die mich an die Drei Zinnen in Österreich erinnerten.

 

 

Wir ließen es uns nicht nehmen, den letzten Kilometer zum Ort hoch zu fahren, obwohl wir wussten, dass es dort keine Parkplätze gibt und wir möglicherweise auch nicht wenden konnten. Wir standen kurz vor der Church of Taxiarches (Kirche der Erzengel) und gönnten uns den Blick über das ganze Tal.

 

Wir konnten wenden und fuhren wieder hinab. Beim Hochfahren habe ich ab der 10. Kehre nicht mehr gezählt, es waren mehr als 19. Diese fuhren wir jetzt zurück bis zum Voidomatis (GPS: N 39°56’42.0“ / E 20°41’18.6“), über den eine schmale Betonbogenbrücke führt. Hier übernachteten wir.

 

2013-10-03 – Picknickplatz hinter Pentalofos

Heute war eine etwas größere Route geplant, weil die Strecke über Berge und Täler durch das Zagoria-Gebiet mit wenigen Ortschaften führt. Am Ortseingang von Konitsa machten wir einen kleinen Schlenker, um uns die eindrucksvolle aus Stein gebaute Brücke über den Aoos anzusehen. Sie ist 20 m hoch und 40 m lang, hat einen spitzen Bogen und wurde 1870 von einem einheimischen Handwerksmeister errichtet.

 

Jetzt wollten wir uns noch nördlich von Konitsa die beiden Steindörfer Molista & Ganadio (GPS: N 40°07’44.6“ / E 20°49’11.9“) ansehen. Sie liegen inmitten von Wäldern und sind touristisch nicht bekannt. Es leben dort nur sehr wenige Menschen.

 

Bevor wir jedoch diese beiden Dörfer gefunden haben, haben wir uns erst mal mit einer Einfahrt vertan. Nach 7 km kurvenreicher Strecke auf schmaler Straße wurden wir durch einen querstehenden Lkw gestoppt. Wir hatten Gelegenheit, mit den wenigen Menschen ins Gespräch zu kommen. Sie erzählten uns, dass wir zu weit gefahren sind und wieder zurück müssen.

 

Also wieder zurück und wir nehmen die nächste Abzweigung. Im ersten Dorf Molista angekommen, wurden wir schon von zwei sehr netten Herren begrüßt, die uns zu verstehen gaben, wir könnten vor ihren Häusern stehen bleiben, denn Parkplätze gibt es hier nicht. Wir wurden spontan zum Kaffee eingeladen, bekamen Oliven, Feta und eingelegte Tomaten serviert und zum Abschluss noch selbstgemachter Grappa.

 

Wir fanden die interessante Steinarchitektur und die Kopfsteinpflastergassen sehr beruhigend und idyllisch. Wir hatten Gelegenheit, die Kirche von innen sehen zu dürfen, die mit vielen holzgeschnitzten Wandverkleidungen kunstvoll die biblische Geschichte wiedergab.

Zum nächsten Ort Ganadio war es nur einen Kilometer weiter. Es hatte sich gelohnt, mit den Wohnmobilen rauf zu fahren, wir hatten Glück, zwei Parkplätze zu erwischen. Hier sind die Steinmetzarbeiten in dem 450 Jahre alten Dorf noch eindrucksvoller und es ist ein Vergnügen, durch die Gassen mit den vielen bunten Blumengärten zu gehen. Hier gibt es ein Cafe, wo sich die wenigen Bewohner an den Sommerabenden treffen. Wir tranken einen griechischen Kaffee und bekamen dazu ein leckeres süßes Naschwerk.

 

Anschließend fuhren wir wieder zurück auf die Hauptstraße. Bevor wir zu unserem geplanten Ziel kamen, wurden wir noch zu einer Pause gezwungen. Aus den Bergen kam eine große Herde Ziegen. Sie überquerten die Straße.

 

Endlich haben wir den Picknickplatz (GPS: N 40°13’31.6“ / E 21°15’02.8“) erreicht und waren uns sofort einig, dass wir hier zwei Tage stehen bleiben wollten. Wir hatten eine langsam laufende Quelle mit frischem Wasser. Diese nutzten wir zum Waschen und Reinigen der Wohnmobile und zum Duschen unter freiem Himmel aus.

 

2013-10-05 – Edessa

Unsere Route führte uns heute noch einmal in die Berge mit weitem Blick auf kahle Felder und wenig Infrastruktur. Vereinzelt sah man kleine Ortschaften in den Berghängen eingesetzt und auf den Straßen begegneten uns nur wenige Fahrzeuge.

 

Edessa ist eine größere Stadt im Norden und wir erhofften, hier ein Industriegebiet zu finden, das für Ulli’s Wohnmobil neue Reifen hat. An meinem Wohnmobil blinkte seit einem Tag die Kontrollleuchte für abgefahrene Bremsbeläge.

 

 

Also steuerten wir zielstrebig den „großen“ Parkplatz in Edessa an, von wo aus man den künstlich angelegten Wasserfall besichtigen kann.

 

Zweimal standen wir laut der Navigation an einer Straßen- einmündung, wo rechts abbiegen nicht erlaubt war und genau dahinter lag der Parkplatz. Nach einer ca. zweistündigen Odyssee durch Edessa stellten wir uns ersatzweise auf einen Randstreifen, der als Parkmöglichkeit für Busse ausgeschildert war. Wir gingen zu Fuß zurück, um zu sehen, wie man am besten auf den Parkplatz kommt. Dort befand sich auch eine Tourist-Info. Der Parkplatz war besetzt und die Zufahrt führte nur über eine enge Straße, die ebenfalls zugeparkt war.

 

Auf dem Busparkstreifen wollten wir nicht übernachten, wir wollten uns aber auch nicht die künstlichen Wasserfälle entgehen lassen, also suchten wir nach den Angaben der Tourist-Info die anderen angegebenen Parkmöglichkeiten.

 

Verzweifelt kamen wir immer wieder in enge Gassen oder nicht um die Kurven wegen parkender Fahrzeuge, so dass wir auch mal zurück durch eine Einbahnstraße fahren mussten. Wir waren kurz davor aufzugeben, als uns ein Deutscher in einem griechischen Pkw unser Problem ansah und uns zu einem Parkplatz führte, wo auch Lkw standen.

 

Hier standen wir gut. Bis zu den Wasserfällen war es nicht weit und am Verlauf der Flüsse konnten wir uns gut orientieren (Großer Parkplatz GPS: N 40°48’12.4“ / E 22°02’42.7“).

 

2013-10-06 – Giannitsa

Irgendwie haben wir in Erfahrung gebracht, dass es in der nächsten größeren Stadt Giannitsa ein Industriegebiet mit vielen Reparaturwerkstätten gibt. Am Ortseingang war eine besonders preisgünstige Tankstelle. Der Tankwart sprach deutsch und zeigte uns einen Bosch-Dienst (GPS: N 40°46’58.5“ / E 22°23’30.0“) mit einem deutschen Inhaber. Übernachten konnten wir hier in der Nähe des Tankstellen-Geländes.

Montagmorgen gingen wir sofort dorthin. Hier bekamen wir neue Reifen für Ulli und meine Bremsbeläge wurden ebenfalls gewechselt. Da beides bestellt werden musste, fuhren wir zu einer archäologischen Ausgrabungsstätte nach Pella (GPS: N 40°45’17.4“ / E 22°31’12.2“), ca. 15 km weiter, und erhofften, hier einen angenehmen Übernachtungsplatz zu finden. Direkt am Eingang hielt sich eine ganze Meute von wilden Hunden auf. Wir zogen es vor, uns etwas weiter weg zu stellen.

 

Hier standen wir gut, konnten sogar noch mal kurz in den kleinen Ort laufen und ein Bierchen trinken.

 

 

 

2013-10-08 – Nymphopetra

(GPS: N 40°41’32.2“ / E 23°18’30.2“)

Nach der Reparatur sind wir gegen Mittag weiter gefahren und haben es geschafft, Thessaloniki nördlich zu umfahren. Unser Ziel, zwischen dem Koronia-See und dem Volvi-See zu gelangen, gestaltete sich zwar etwas abenteuerlich, aber nicht unmöglich.

Der Picknickplatz lag außerhalb der Straße inmitten von Oliven- und Weinfeldern. Er sah neu angelegt aus, denn so eine schöne Wiese haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Unsere Hunde waren begeistert, es gab einen Wasserhahn, und so beschlossen wir, wieder mal einen Ruhetag einzulegen.

2013-10-10 – Kavala

(GPS: N 40°55’59.6“ / E 24°24’45.8“)

Den Ruhetag gestern haben wir ausgiebig genutzt zum Faulenzen und handarbeiten. Es hat richtig gut getan.

 

Heute sind wir an der Küste entlang bis nach Kavala gefahren und stehen jetzt im Hafen und nutzen das freie Internet aus. Das Hochladen von Bildern dauert mir zu lange, so dass ich das später mache.

 

Wir haben einen Spaziergang in die obere Altstadt bis zur Burg gemacht und genießen jetzt einen ruhigen Abend.

 

2013-10-11 – Profitis Ilias

(GPS: N 40°54’50.4“ / E 25°22’36.2“)

Wir haben auf dem großen Parkplatz im Hafen in Kavala für 24 Std. 5 € gezahlt, fühlten uns absolut sicher und nutzten am Vormittag nochmals das freie Internet.

 

Danach machten wir uns gemütlich auf den Weg, an der Küste entlang weiter Richtung Alexandroupolis zu fahren. Wir wollten einen Zwischenstopp einlegen in der Nähe des Vistonias-Sees und fanden einen sehr schönen Sandstrand am Meer.

Die letzten 30 km fuhren wir nur durch Baumwollfelder. Seit wir Giannitsa hinter uns gelassen haben, wussten wir, dass jetzt die Zeit der Baumwoll-Ernte anliegt. Überall kamen uns die selbstfahrenden Arbeitsmaschinen entgegen, die eingesetzt werden für die Ernte der Baumwolle. Sie werden maschinell abgepflückt, auf Anhänger von Traktoren geworfen und abtransportiert.

 

Bei den letzten 2 km mussten wir durch einen Fluss fahren. Das Flussbett war zwar betoniert, eine Warntafel zeigte uns an, dass je nach Höhe des Wasserstandes die Flut mit Vorsicht zu durchfahren ist.

 

Der Platz gefiel uns so gut, dass wir beschlossen, einen weiteren Tag hier zu verweilen. Dann wurde uns bewusst, dass Wochenende war und wir noch vor dem Grenzübergang in die Türkei in Griechenland bei Lidl einkaufen wollten. Also blieben wir übers Wochenende hier stehen und fuhren erst am Montagvormittag weiter.

Diese drei Tage haben uns sehr gut getan. Wir haben Wäsche gewaschen, unsere Solarpanelen sauber gemacht und als Ulli einmal auf ihrem Dach vom Wohnmobil kniete, konnte sie es nicht lassen, auch das Dach richtig zu säubern. Danach haben wir uns ein Bad im Meer verdient. Das Wasser war herrlich.

2013-10-14 – Alexandroupolis

Kurz vor Alexandroupolis gibt es auf der Durchgangsstraße einen Lidl. Wir füllten unsere Vorräte auf, zumindest mit den Artikeln, die wir glaubten, in der Türkei nicht zu bekommen. Dann wollten wir eine weitere Übernachtung am Leuchtturm von Alexandroupolis wahrnehmen. Das war aussichtslos, denn es gab keinen Parkplatz, alles war voll und sehr belebt.

 

Also fuhren wir weiter in der Hoffnung, doch noch ein Plätzchen zu finden. Es kam der Flughafen, auch hier keine Chance zum Stehenbleiben. Und so fuhren wir Kilometer um Kilometer, alles öde und nur eingezäunte Industriebetriebe.

 

Plötzlich standen wir an der Grenze. Die Formalitäten verliefen reibungslos und jetzt hieß es, hier einen geeigneten Platz zu finden.

 

Für die Gesamtstrecke von Igoumenitsa bis zur türkischen Grenze sind wir 1.026 km gefahren.