2014-02-10 - Kalamata

(GPS: Marina N 37°01'28.1" / E 22°06'12.5")

Heute scheint die Sonne so heiß, als müsste sie alles von den vergangenen Tagen nachholen, was sie versäumt hat.

 

Das gemeinsame Abendessen in der „Taverna Faros“ zeigte mir, dass es auch in Griechenland super gute Köche gibt. Das Essen, Lammkeule mit gebackenen Kartoffeln, und die vielen verschiedenen Vorspeisen und Weiß- und Rotwein zu einem so günstigen Preis war ein Erlebnis pur. Wir waren international vertreten und hatten eine super tolle Stimmung.

 

Am nächsten Morgen wurden wir mit einer Cello-Darbietung von der Holländerin rührend verabschiedet.

Ich war hin und weg.

 

Dann haben wir unsere Wassertanks nachgefüllt und fuhren an der Küste entlang Richtung Kalamata. Wir wollten eine Zwischenübernachtung einlegen und sind nach drei vergeblichen Versuchen, am Strand einen geeigneten Platz zu finden, bis zur Marina nach Kalamata durchgefahren.

 

Hier gibt es am Ortseingang eine Möglichkeit stehen zu bleiben. Hinter der Marina kann man stehen bleiben, denn eine Übernachtung in der Marina kostet 12 € incl. Strom, Toilette und Dusche.

 

2014-02-11 – Messini – Bouka-Beach

(GPS: N 37°00’53.0“ / E 21°59’53.5“)

Am nächsten Morgen fuhren wir lediglich zum Wäsche waschen in die Marina rein, denn tagsüber fallen keine Parkgebühren an. Gegen Mittag war unsere Wäsche gewaschen, getrocknet und wir konnten in dieser „Wartezeit“ sogar die Duschen nutzen.

 

Nach dem Einkaufen und Gas tanken (GPS BP-Autogas: N 37°03’22.0“ / E 22°04’03.9“) fuhren wir noch an einer Gasfüllstation vorbei, die allerdings nur vormittags ihr Tor geöffnet hat, wo man auf den Hof fahren kann. Es ist Petrogaz und liegt direkt hinter den großen BP-Tanks (GPS Gasfüllstation: N 37°01’44.6“ / E 22°04’33.6“). Ulli musste unverrichteter Dinge weiterfahren und will es am nächsten Morgen erneut probieren.

Im Umkreis von Kalamata finden wir nur Sumpf und Gemüse- felder, so dass wir bis Messini ziehen und uns die erste Möglichkeit am Strand ansehen wollen. Hier gab es keine Möglichkeit stehen zu bleiben. Es führte aller- dings ein befestigter, mit aufeinanderfolgenden Schlaglöchern versehener Weg am Strand entlang und wir hofften, am Ende des Weges ein Plätzchen zu finden.

Wir hatten Glück, blieben vor einer kleinen Brücke erst mal stehen, um uns umzusehen.

 

Ulli hatte kein richtiges Vertrauen in die Brücke, die liebevoll Katzenbuckel genannt wird. Aber sie hielt und auf der anderen Seite standen wir auf einem sehr angenehmen geteerten Plätzchen direkt an einem Tennisplatz und hatten sogar Wasser, Dusche und WC.

Das Wochenende nahte und wir bekamen Besuch von fast einem Dutzend alter und neuer Kastenwagen mit jungen Familien und vielen Kindern. Es waren „Romas“, die in Baracken leben. Für sie bot sich hier der Platz wegen des bequemen Wasserhahns und die Möglichkeiten, weiträumig Wäsche aufzuhängen, ideal an.

Die Fahrzeuge wurden komplett ausgeräumt und gereinigt. Uns wurde der ganze Trubel dann doch zu viel und obwohl alle sehr nett und hilfsbereit waren, zogen wir es vor, 100 m weiter zu fahren und dort die beiden letzten Nächte zu verbringen, da wir montags sowieso weiter wollten.

2014-02-17 – Koroni

(GPS: N 36°47’50.4“ / E 21°57’37.4“)

Unser nächstes Ziel war Koroni. Auf jeden Fall wollten wir uns die Festung ansehen und danach überlegen, ob wir weiter fahren oder stehen bleiben. Als wir es durch die engen Gassen in Koroni bis zum Hafen geschafft haben, fanden wir einen angenehmen Platz direkt bei den Booten.

Unser Spaziergang führte uns zur Festung hoch und in der Hafenmeile nahmen wir uns die Zeit für ein Bierchen. So beschlossen wir, eine Nacht hier stehen zu bleiben.

 

Die Festung besteht aus wenigen Häusern und einem Kloster mit einem sehr ansprechenden liebevoll gestalteten Garten. Da wir mit kniekurzen Hosen bekleidet waren, mussten wir uns für den Besuch im Kloster einen langen Überrock anziehen.

2014-02-18 – Pilos

(GPS: N 36°54’57.1“ / E 21°41’42.4“)

Für einen längeren Aufenthalt bot sich Koroni allein schon wegen unserer Hunde nicht an. Es gab wenige Möglichkeiten zum Spazierengehen und noch weniger Grünflächen.

Am Abend kamen noch ein holländisches Ehepaar, das wir bereits einige Tage zuvor getroffen haben. Sie wollten am nächsten Tag auf dem ca. 3 km vor dem Ort liegenden geöffneten Campingplatz Wäsche waschen.

 

Uns zog es weiter an der Küste entlang über Finikounda nach Methoni. Die Festung in Methoni war noch gewaltiger als in Koroni. Leider wurde uns der Aufenthalt dort auf dem einzigen großen Parkplatz nicht gegönnt. Zu der Zeit, als wir dort ankamen, hatte die Schule ihre Pause und es tobten mindestens 30 Kinder auf dem Platz.

Außerdem war hier deutlich zu spüren, dass Methoni keine Wohnmobile haben möchte. Die Schilder „no camping“, die wir in den Wintermonaten durchaus ignorieren können, wurden hier ersetzt durch ein Verbotsschild mit durchgestrichenem Wohnmobil. Das war für uns deutlich genug.

 

Wir verzichteten auf die Besichtigung der Festung und waren froh, wieder aus dem „unfreundlichen“ Örtchen mit ebenfalls schmalen Gassen und überfluteten Furten auf der Hauptstraße zu sein, zumal wir von einem anderen Wohnmobil-Pärchen gehört haben, dass sie in diesem Ort „belästigt“ wurden.

Durch weite Olivenplantagen rechts und links der Straße kamen wir nach Pilos. Auch hier war die Ortsdurchfahrt ziemlich eng, bis wir zum Hafen kamen und einen großen Parkplatz fanden. Der gemütliche Ort war mit Leben gefüllt und bot alles, was man/frau braucht.

 

Ulli fand spontan einen Friseur und wurde sofort bedient, während ich bei einem Bierchen mit beiden Hunden das Geschehen um mich herum beobachten konnte.

 

Am Abend gönnten wir uns einen Restaurantbesuch und ich war richtig happy, auf der Speisekarte meine geliebten Okraschoten zu finden.

2014-02-19 – Mati-Beach bei Romanos

(GPS: N 37°00’31.5“ / E 21°38’11.7“)

Ab und zu mal für eine(n) Tag/Nacht im Ortskern zu stehen, war eine angenehme Alternative. Da wir beide mit Hunden unterwegs waren, zogen wir für einen längeren Aufenthalt die grünen Flächen und Strandnähe vor.

 

Zwischendurch machten wir uns auch schon mal Gedanken über unsere Rückfahrt. Es ist noch alles offen, wie wir vorgehen wollen. Ob wir von Patras aus mit der Fähre irgendwohin (Bari, Ancona, Venedig) übersetzen oder ob wir über den Landweg durch Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Italien fahren wollen.

 


Unser erstes Ziel heute sollte in der Avarino-Bucht die „Ochsenbauchbucht“ (Ochsenbauchbucht – GPS: N 36°58’03.0“ / E 21°39’39.9“)

sein. Nach Erzählungen soll es die schönste Bucht von Griechenland sein.

Die Zufahrt dorthin war nicht einladend und am Ziel angekommen war es eher schäbig als schön. Früher konnte man wohl näher an die Bucht heranfahren und es standen Hunderte von Fahrzeugen dort. Heute ist das Gebiet um die Bucht herum zum Naturschutz erklärt worden und man kann lediglich auf dem Zufahrtsweg am Rand stehen bleiben. Zwei holländische und ein englisches Wohnmobil standen dort.

Wir gingen mit unseren Hunden durch die Dünen, um uns die Bucht anzusehen. Das markanteste an der Bucht: Sie lag windstill, das Wasser bade- wannenwarm, weil der Zugang zum offenen Meer durch eine von hohen Felsen umgebene Enge führte. Aber Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Ich habe jedenfalls „schönere“ Buchten gesehen.

 

Hier wollten wir keine Nacht verbringen. Also fuhren wir wieder zurück und steuerten zunächst weitere Beach-Plätze an, bis wir einen geeigneten kurz hinter Romanos gefunden haben.

Wir standen unterhalb einer großen exklusiven über die Wintermonate stillgelegten Diskothek, die von einem jungen Griechen bewacht wurde.

 

Der Weg endete hier als Sackgasse und unsere Hunde konnten sich frei bewegen. Leider hatten wir keine Möglichkeit, an Wasser zu kommen. Auch die Duschen am Strand waren abgestellt. Unsere Vorräte reichten jedoch noch für eine Weile aus.

 

Hier genossen wir tagsüber die Sonne, in den Nächten regnete es leicht und einen Abend hatten wir ein Gewitter. Das Meer war seit einigen Tagen unruhiger und die Wellen ließen ein risikoloses Baden nicht zu.

2014-02-22 – Kalo Nero - Beach

(GPS: N 37°18’22.4“ / E 21°41’45.5“)

Durch die häufigen Regenfälle in den Nächten sind viele Straßen und Zufahrtswege zum Strand ausgewaschen und teilweise nicht befahrbar, so dass wir uns zum Stehenbleiben geteerten Untergrund suchen.

In einigen Buchbeschreibungen wird am Ortsbeginn von Agrili ein „Märchenschloss“ (The Castle of Fairytales - GPS: N 37°12’21.4“ / E 21°35’33.9“) erwähnt, was wir uns ansehen wollen. Vor mehr als sechs Jahren konnte dieses Schloss noch besichtigt werden. Heute sieht es verlassen und teilweise baufällig aus. Schade! Es erinnert mich an die Ideen von Hundertwasser.

 

Mit dem Wohnmobil ist eine Zufahrt direkt zum Schloss nicht mehr möglich, wir laufen mit den Hunden an kleinen Gewächsgräben vorbei und sind über die heruntergekommene Architektur enttäuscht.

 

Wir fahren den kleinen Abstecher zurück, kommen auf die Hauptstraße und unser Ziel ist Kalo Nero. Durch den Ort führt ein Weg zum Strand. Der Strand ist sehr lang und es gibt mehrere Möglichkeiten, mit zwei Fahrzeugen stehen zu bleiben.

 

Bei einem Spaziergang kommen wir am Friedhof vorbei und entdecken dort einen Wasserhahn. Wir ziehen mit unseren Fahrzeugen um und haben hier einen schönen ruhigeren Platz, weil die Straße in einer Sackgasse endet (GPS: N 37°17’54.5“ / E 21°41’43.3“).

2014-02-24 – Killini Port

(GPS: N 37°56’14.1“ / E 21°08’41.3“)

In der letzten Nacht hat es unaufhörlich geregnet und ein kräftiges Gewitter mit gleißenden Blitzen zog über uns her, so dass sogar Sunny unruhig wurde und nicht genau wusste, ob sie jetzt Angst haben sollte oder nicht.

 

Am nächsten Morgen war es noch getrübt, leichter Nieselregen fiel herab, trotzdem konnten wir fast im Trockenen unser Wasser nachtanken und beschlossen, heute eine größere Strecke zu fahren, da sicherlich alle Badestrände im gleich schlechten Zustand sind. Außerdem macht es keinen richtigen Spaß, bei Regen und Wind direkt am Meer zu stehen.

 

Gegen Mittag waren wir in Killini Port angekommen und hofften auf ein gutes Internet. Das Wetter hatte sich aufgeklärt. Drei freie Internet- zugänge wurden uns angezeigt, aber wir hatten keinen Zugriff.

 

Wir gingen in ein Lokal, ließen uns das Passwort geben und erledigten das Nötigste, denn uns war es beiden zu langsam.

 

Wir gingen noch eine größere Runde mit unseren Hunden und überlegten, am nächsten Tag weiter zu fahren.

 

2014-02-25 – Kalogria

(GPS: N 38°09’19.4“ / E 21°22’05.5“)

Bis nach Patras war es nicht mehr weit. Wir wollten aber noch nicht in die Nähe der grös- eren Stadt kommen und machten einen Schlenker ins Natur- schutzgebiet von Kalogria. Dort gibt es mehrere Möglichkeiten, einen geeigneten Badeplatz zu finden.

 

Wir trafen Herbert aus München, ein seit sieben Jahren weit gereister Einzelfahrer mit zwei großen Hunden, der hier die Wintermonate verbringt. Er hat zum Besitzer des kleinen Lokals so guten Kontakt, dass er dessen Strom und Tiefkühltruhe nutzen kann. Dafür bewacht er die Anlage. Ansonsten ist das Bistro "La Mer" geschlossen.

Kalogria ist ein Naturschutzgebiet, das aus Sümpfen, feuchten Auen, Pinien- und Tamariskenwäldchen besteht. Hier tümmeln sich quakende Frösche und jede Menge Vögel der verschiedensten Arten, wie Reiher, Graureiher und Störche. Um und durch das Naturschutzgebiet gibt es genügend Wege, um dieses Gebiet abzuwandern oder mit dem Fahrrad zu erkunden. Dabei entdecken wir immer wieder neue interessante Pflanzen und Blüten.

Die Blüte einer Tamariske

Mit unseren Rädern und den Hunden wollten wir „nur“ mal eben eine kleine Runde drehen.

 

Es war so toll, dass aus diesem „mal eben“ zweiundzwanzig Kilometer wurden. Unser Weg führte uns zwangsläufig zu dem 11 km entfernt liegenden kleinen Ort Lapas.

 

Wir machten eine Pause, tranken ein Bier und erkundigten uns nach Internet.

 

Nachdem das geklärt war, beschlossen wir, am Freitag das Internet zu nutzen und danach weiter zu fahren.

Wir entdecken immer wieder neue Knospen und Blüten, die wir nicht kennen und sind überwältigt von der Vielfalt, die uns sehr deutlich zeigt, dass der„Frühling“ eingezogen ist.

 

Bei einem weiteren Spaziergang in der heißen Sonne haben wir Gottseidank noch rechtzeitig die ersten aktiven Eichenspinnerprozessionsraupen entdeckt, die gefährlich für Hunde sind.

2014-03-01 – Agia Lavra

(GPS: N 38°00’44.5“ / E 22°04’51.7“)

Immer häufiger regnete es in den Nächten und so überlegten wir, den Platz erst am Samstag zu verlassen. Hier wussten wir, wie wir stehen, obwohl sich der Platz langsam zu einem kleinen See entwickelte. Wir fuhren nicht den direkten Weg nach Lapas zurück, sondern blieben an der Küste, bis wir auf die Hauptstrasse kamen.

 

Weil wir noch ein paar Tage Zeit hatten, wollten wir die als besonders schöne ausgewiesene Bergstrecke über Kalavrita durch das Panahaiko-Gebirge erkunden. Von der Ostküste vom Golf von Korinth fährt von Diakofto eine Zahnradbahn bis nach Kalavrita durch Berge, Täler und an Schluchten vorbei.

Kurz vor Patra machten wir uns erst noch auf die Suche nach einem Weingut in der Hoffnung, evtl. hier eine Nacht stehen bleiben zu können.

 

Leider haben wir das Weingut nicht gefunden.

 

Wir bogen ab in Richtung Kalavrita. Es war eine wirklich ausgesprochen schöne Bergstrecke mit vielen nackten Felsblöcken und tiefen Schluchten über den Vouraikos.

 

Nachdem wir in Kalavrita unsere Fahrzeuge betankt und keinen Platz gefunden haben, um stehen zu bleiben, fuhren wir zum Kloster Agios Lavra. Der Grieche nennt es das „Freiheitskloster“. Dort hängt die Freiheitsfahne als Zeichen der Erhebung gegen die Türken. Das Kloster wurde zweimal vernichtet und zweimal wieder aufgebaut.

Obwohl immer wieder Hunde massiv gebellt haben, konnten wir in der Nacht auf dem Parkplatz vor dem Kloster unsere Ruhe finden.

 

In der Nacht hatte es geregnet, die Temperatur sank auf 6° und in einer Höhe von 1100 m gab es Neuschnee.

 

2014-03-02 – Paralia Rodias

(N 38°12’56.8“ / E 22°09’08.7“)

Am nächsten Morgen fuhren wir wieder nach Kalavrita zurück. Wir wollten uns noch das  Heldendenkmal ansehen, was sich auf der Nordseite der Stadt befand.

 

Ein ist ein gewaltiges Marmormonument mit drei Bronzefiguren und einer Reliefdarstellung der Freiheitsfahne.

 

Am 13. Dezember 1943 metzelten deutsche Soldaten mit Maschinengewehrfeuer die gesamte männliche Bevölkerung nieder. Die meisten von ihnen waren zwischen 14 und 18 Jahre alt. Weil griechische Partisanen deutsche Soldaten ermordeten, rächte man sich üblicherweise an Unschuldigen.

 

Wir hatten das Pech, dass zur gleichen Zeit ein Reisebus mit japanischen jüngeren Touristen ankam, die ziemlich respektlos kreischend ihre Fotos machten. Wir hielten uns nicht länger dort auf und nahmen wieder Fahrt auf.

 


In einer Höhe von 950 m lag das Kloster Mega Spileo (GPS: N 38°05’26.7“ / E 22°10’18.6“).

 

Es bot sich geradezu an, dort eine kleine Pause mit den Hunden zu machen. Wir gingen den Weg zum Kloster zu Fuß hinauf und auf dem Rückweg kehrten wir in das Restaurant, was im Innenbereich sehr einladend aussah.

 

Das mächtige Klostergebäude wurde dicht an die Felswand gebaut und hat ebenfalls eine wechselvolle Geschichte. Es brannte mehrmals ab, doch ein Teil der Klosterschätze wurden gerettet. Vor dem Gebäude wurde eine Marmorplatte aufgestellt mit den Namen der fünfzehn Mönche, die 1943 von deutschen Soldaten erschossen wurden, weil sie griechischen Partisanen zur Flucht verhalfen.

 


Wir fuhren durch bis Diakofto. Unser Plan, am Bahnhof direkt an der Abfahrtsstelle der Zahnradbahn stehen bleiben zu können, scheiterte aufgrund des Karnevals und einer Baustelle am Bahnhof.

 

Was wir nicht wussten: In Griechenland wird der Karnevalssonntag in allen größeren und kleineren Orten ausgiebig gefeiert. Der Ort war total zugeparkt, denn um 16 Uhr sollte ein Umzug sein.

Mit Mühe kamen wir noch bis zum Strand, der uns nicht gefiel (GPS: Diakofto-Beach N 38°12’06.7“ / E 22°11’33.3“).

 

Wir haben nicht lange überlegt und fuhren zielstrebig zur nächsten Strandgelegenheit. Am Strand entlang zu fahren, wäre eine Strecke von 5 km gewesen, aber dadurch hätten wir durch ein Flussbett fahren müssen, was wir uns nicht getraut haben. Also fuhren wir über knapp 10 km über die Straße und blieben am Strand von Rodias stehen.

Sehr oft haben wir Felder und Wälder mit Kisten für Bienenstöcke gesehen, die wie bunte Bonbons wirken!

 

2014-03-03 – Aigio (Egio)

(GPS: 38°15’16.5“ / E 22°05’18.2“)

In der Nacht hatte es erneut geregnet und am nächsten Morgen standen wir mit unseren Rädern im Wasser. Wir fühlten uns etwas unbehaglich bei dem Gedanken, einen zweiten Tag hier stehen zu bleiben. Um direkt zur Zahnradbahn zurück zu fahren, war es zu spät. Wir beschlossen, zum nächsten Ort nach Aigio zu fahren. Unterwegs stellten wir fest, dass „Feiertag“ ist, da sämtliche Super-Märkte einschließlich Lidl geschlossen hatten.

 

In Aigio war ebenfalls die Hölle los. Von Erzählungen wussten wir, dass dieser Tag als „nasser Tag“ bezeichnet wird. Am Strand sammeln sich Familien, um Drachen steigen zu lassen, andere gehen baden. Es war nicht einfach, ein geeignetes Plätzchen zu finden. Drachen konnten nicht in die Luft, weil der Wind fehlte und es immer wieder zwischendurch nieselte.

Schließlich fanden wir beim Zurückfahren am Anfang der Strandstraße ein hinter Hecken verstecktes Plätzchen, das als Beginn des Fußgängerbereichs und vor einem großen zerstörten Gebäude ausgezeichnet war.

 

Zwischendurch kamen einzelne Jogger und neugierige Männer, die sich nicht einig waren, worüber sie jetzt diskutieren sollten: über Frauen oder den Platz. Wir haben uns nur gedacht, wenn wir hier nicht verscheucht werden, können wir beruhigt schlafen.

2014-03-04 - Diakofto

(GPS: N 38°11'28.7" / E 22°11'53.2")

Am nächsten Morgen strahlte die Sonne, dass ich über mich selbst überrascht war, schon so früh wach zu sein. Wir nutzten das schöne Wetter und fuhren zurück nach Diakofto. Einmal durch den Ort am Bahnhof vorbei fanden wir absolut keinen Parkplatz.

Wir kurvten ein wenig rum und fanden am Ortsausgang Richtung Athen einen offiziellen Parkplatz an einem Sportgelände. Der Schienenstrang lag vor uns und direkt daneben ging eine kleine Straße vorbei, die uns zum Bahnhof führte.

So sparsam wird gebaut!

Es war früh genug: Die erste Bahn fuhr um 11:15 Uhr. Es durften keine Hunde mitgenommen werden.

 

Die Fahrt dauerte ca. 75 Min für eine Strecke und kostete 19,00 € für die Hin- und Rückfahrt.

 

Der Aufenthalt der Bahn in Kalavrita betrug 15 Minuten oder wenn man die nächste Bahn zurücknehmen will, werden es drei Stunden Dauer.

Wir brachten unsere Hunde nach einem ausgiebigen Spaziergang zurück, fanden dabei auf Umwegen eine Zufahrt zum Parkplatz direkt am Bahnhof. Wir platzierten unsere Autos dorthin und hatten noch Zeit für einen Kaffee im Bistro.

Wir hätten es bitter bereut, wenn wir uns diese Fahrt nicht gegönnt hätten.

 

Es war ein gigantisches Erlebnis. Die „Schmalspurbahn“ bewegt sich scheppernd langsam ins Naturschutz- gebiet des Vouraikos.

 

Durch die letzten Regentage hat der Fluss viel Wasser bekommen und es haben sich einige Wasserfälle gebildet. Die Fahrt geht millimeternah vorbei an Felsblöcken und Tunnels, überquert wird der Vouraikos mehrmals auf Eisengitterbrücken und man blickt senkrecht ins schäumende Naß!

 

An der einzigen Stelle mit 14,5 % Steigung wird der Zahnradantrieb zugeschaltet. Bei der Rückfahrt wird diese Strecke mit Schrittgeschwindigkeit gefahren. Leider erwecken die Fotos nicht den kolossalen Eindruck, den wir erleben durften.

 

2014-03-05 – Paralia Temini

(GPS: N 38°14’40.3“ / E 22°08’05.2“)

Wir haben auf dem Parkplatz hinter dem Bahnhof gut geschlafen und nahmen uns am nächsten Morgen noch die Zeit, das freie Internet für die wichtigsten Einträge zu nutzen.

 

Von hier ging die Fahrt dann wieder nach Egio zum Lidl (GPS-Daten von der Rückseite: N 38°14’21.5“ / E 22°05’37.8“). Man kann ihn eigentlich nicht verfehlen, da er an der Hauptstraße liegt. Nur der Parkplatz ist nicht besonders groß, deshalb sind wir auf die Rückseite gefahren.

 

Nach dem Einkaufen haben wir uns gedacht, den hier in der Nähe befindlichen von der Mineralwasserfabrik „Avra“ zur Verfügung gestellten Brunnen nach einer Beschreibung zu suchen, denn dort soll es das beste Trinkwasser geben. Er lag fünf Kilometer weiter und wir haben ihn problemlos gefunden

(GPS Mineralwasserbrunnen: N 38°14’28.4“ / E 22°06’33.7“).

 

Danach ging es weitere drei Kilometer südlich zum Strand in Temini. Herrliches Wasser, einigermaßen sauberer Strand, fantastische Duschen mit Umkleidekabinen und einem kurzen Weg über groben Kies zum Meer.

 

Am nächsten Tag habe ich etwas länger geschlafen und das Bedürfnis baden zu gehen. Bei einer Außentemperatur von 15° fühlte sich das Wasser zwar noch kälter an, aber es war herrlich und die anschließende kräftige Dusche machte es leicht, meine Haare schnell zu waschen.

 

Bei einem weiteren Spaziergang stellten wir fest, dass wir an der Rückseite eines exzellenten Campingplatzes standen. Das Tor zu unserer Seite war verschlossen. Wir konnten über einen Hauptweg ins Innere gehen und waren im Vergleich zu den bisher besichtigten Campingplätzen angenehm überrascht. Von einem Gärtner erfuhren wir, dass erst im Mai geöffnet wird. Wir bekamen Mandarinen geschenkt und durften uns von den Bäumen soviel pflücken, wie wir wollten.

Windmühlen-Appartements, die vom Campingplatz vermietet werden können.

2014-03-08 – Agios Vasilios

(GPS: N 38°18’59.1“ / E 21°48’33.9“)

Unsere Internet- verpflichtung haben wir an dem einzigen geöffneten Lokal erledigen können. Unser Wasser wieder aufgefüllt, den Wagen ein wenig gewaschen sind wir gegen Mittag zu unserem nächsten Ziel gefahren. Wir wollten rechtzeitig vor Ort sein, da uns das Lokal und der Platz lediglich beschrieben wurden und wir die Örtlichkeit nicht kannten.

 

Am Lokal angekommen, waren wir zunächst enttäuscht, weil es kaum eine Möglichkeit gab, ordentlich stehen zu bleiben. Wir ließen unsere Fahrzeuge am Rand stehen und gingen zu Fuß auf Platzsuche. Durch einen schmalen Schotterweg kamen wir zum Strand, wo wir stehen bleiben konnten.

 

Am Nachmittag meldeten sich Renate und Ben. Wir lotsten sie zu uns und hatten einen gemütlichen Abend zusammen.

Die Geburtstagsüberraschung!

Am nächsten Morgen wurde ich von allen zu meinem Geburtstag mit Geschenken überrascht. Nach einem kleinen Spaziergang passierte das für uns Unfaßbare. Wir saßen alle zusammen in meinem Wohnmobil und prosteten uns mit Sekt auf meinen Geburtstag zu. Genau in dieser Zeit wurde das Fenster von Renate’s Wohnmobil aufgebrochen und ein auf dem Schrank liegender Rucksack gestohlen. In dem Rucksack befand sich noch ihr iPhone.

 

Dieses Erlebnis veranlasste uns alle dazu, den Platz zu wechseln. Der Wirt von der kleinen Kneipe „chilloiko“ erlaubte uns, auf seinem Grundstück übernachten zu dürfen (GPS-Daten „chilloiko“: N 38°18’53.3“ / E 21°48’22.9“). Der Platz reichte bequem für vier Wohnmobile. Nach dem Essen wollten Renate und Ben zur Fähre von Patras nach Venedig.

Der Wirt ließ die Toilette geöffnet, die außerhalb des Hauses war und bei Bedarf hätten wir auch Wasser tanken können.

 

 

 

Das Essen nach typisch griechischer Art war sehr eindrucksvoll und wir waren alle begeistert.

 

 

 

 

 

 

 

 Es war ein gelungener Geburtstag.

 


Sonnenuntergang an der Riobrücke.