Aus Griechenland zurück bin ich für Anfang April mit weiteren Sternen am Lago Maggiore verabredet, um gemeinsam eine Tour durch das Piemont zu machen.

 

Die Region Piemont liegt am Fuß der Alpen und grenzt an Frankreich und die Schweiz. Sie ist bekannt für erlesene Küche und Weine wie zum Beispiel den Barolo.

 

2024-03-25 – Ladochori/Igoumenitsa

(39.488065, 20.259964)

Eigentlich wollte ich noch bei Lidl mein Bier etwas auffüllen.

 

Aber an einen Feiertag habe ich überhaupt nicht gedacht. Es ist nicht nur der „Nationale Unabhängigkeitstag“, sondern auch der „Tag der Verkündung des Herrn“ mit Prozessionen und Fanfaren und Musikkapellen, die unterwegs sind.

Na gut, ein paar Dosen habe ich noch.

 

Jetzt stehe ich deshalb schon etwas früher im Hafen. Hier ist es sehr ruhig. Die Sonne brennt vom Himmel und gegenüber habe ich ein Restaurant, wo ich heute Abend dann das letzte Mal essen gehen werde.

 

Nach dem Essen habe ich mit meinem ausgedruckten Ticket eingecheckt und bekam am Schalter das offizielle Ticket und den Code für meine Kabine.

 

Auf der Fähre stand ich auf Deck 7, zweimal mußte ich eine Rampe nach oben fahren. In der 2-er-Kabine war ich alleine und nutzte direkt die Dusche, bevor ich mich zum Schlafen legte.

 

2024-03-26 – Fasano (Italien)

(40.834513, 17.34368)

Es war eine ruhige Überfahrt. Ich habe sehr gut geschlafen. Obwohl ich mir selbst einen Wecker auf 8:00 Uhr gestellt habe, wurden wir durch einen Lautsprecher um 7:15 Uhr geweckt und gebeten, die Kabinen rechtzeitig zu verlassen und an der Rezeption die restliche Zeit abzuwarten.

 

Die Ankunft in Bindisi hatte sich um eine knappe Stunde verspätet. Hier gilt jetzt wieder die MEZ, genau wie in Deutschland und eine Stunde später wie in Griechenland.

 

Hier ist es trübe und leicht nebelig. Die Straßen lassen sehr zu wünschen übrig. Zunächst habe ich einen anderen Platz angefahren, der aber durch Regen zu matschig und durch das trübe Wetter am Meer auch nicht einladend war. Ich fuhr zu dem Platz, den ich mir als Alternative bereits rausgesucht habe.

 

Es ist ein Parkplatz an einer Zoosafari mit großem Hotel und sehr alten Bäumen und soll 3 € kosten. Es kam aber niemand vorbei und ich fand auch nichts, wo ich hätte bezahlen sollen.

 

Gefahren: 79 km

 

2024-03-27 - Lesina

(41.864493, 15.357687)

Ich habe auf dem Parkpatz am Hotel sehr gut geschlafen. Um zu meinem nächsten Ziel zu kommen, wollte mich meine Navigation vermutlich quer durchs Land führen. Zweimal bin ich bei Abbiegungen an Orten vorbei gekommen, wo direkt an der Zufahrt ein Verbotsschild für die Durchfahrt von Wohnmobilen stand.

 

Also blieb ich auf der Hauptstraße. Ich kam zu einem riesengroßen Einkaufszentrum mit allen Bereichen zum Einkaufen (Parco Commerciale Casamassima 40.970485, 16.925802). Es war ziemlich viel Betrieb, auf den Parkplätzen findet man immer einen Platz, aber zum Übernachten war es mir zu unruhig. Also machte ich nur einen kurzen Bummel durch das Zentrum.

 

Auf meiner weiteren Fahrt kam ich bequem bei Lidl vorbei und füllte meine Vorräte ein wenig auf.

 

In Lesina bin ich durch die Beschilderung zu einem offiziellen Stellplatz gekommen und habe dadurch nicht den kostenlosen Parkplatz angefahren, der direkt daneben liegt. Er kostet 15 € und der „Pförtner“ war sehr freundlich. Der Platz ist angenehm und im Preis ist auch Strom enthalten, den ich allerdings nicht in Anspruch nehme, weil ich ihn nicht brauche. Leider habe ich kein Foto von dem Platz gemacht.

 

Das Wetter läßt immer noch zu wünschen übrig. Es ist bis jetzt nur neblig und trübe und sehr windig.

 

Gefahren: 207 km

 

2024-03-28 – Porto Sant'Elpidio

(43.249598, 13.766686)

Heute wollte ich eine etwas größere Strecke machen. Ich hatte inzwischen Kontakt zur Ingrid aufgenommen, die sich noch in Siena befindet. Wir hatten uns für ein Treffen in Parma verabredet. Die Strecke (SS 16 Strada Statale Adriatica) ließ sich gut fahren, auch wenn es manchmal durch die Ortschaften mit vielen Kreisverkehren ging.

 

Am Ziel angekommen waren alle Parkplätze am Meer mit Höhenbegrenzung gesperrt, nur bei einem war diese Höhenbegrenzung zerstört worden, was mich aber nicht ermutigte, auf den Platz zu fahren, zumal in direkter Nähe der offizielle Stellplatz war.

 

Auch hier waren die Leute alle sehr freundlich, denn es ist ein Platz, wo man nur mit einer bestimmten Karte durch die Schranke kommt. Da auch Italiener vor der sich nicht öffnenden Schranke standen, blieb ich ebenfalls dahinter stehen und wartete ab, was passiert. Sie telefonierten und es kam eine junge Dame mit dem Pkw, die mit ihrer Zentralkarte öffnete und mir später erklärte, wie ich vorzugehen habe, wenn ich wieder rausfahren will. Der Platz kostet 12 € und kann nur am Automaten bar bezahlt werden. Strom wird hier separat bezahlt, es gibt eine Ver- und Entsorgung.

 

Heute strahlt zum ersten Mal die Sonne und es wird direkt schwül. Ich blieb zwei Tage, um mich wieder auf die Computer-Arbeit zu stürzen. Die Ausschreibung für unser Jahrestreffen muss unbedingt vor Ostern ins Forum gestellt werden.

 

Obwohl ich alles richtig gemacht, um wieder rausfahren zu können, gab es dahingehend Schwierigkeiten, daß sich die Schranke zu schnell wieder geschlossen hat. Aber auch hier bekam ich von den italienischen Wohnmobilfahrern (der Platz hatte sich inzwischen richtig gefüllt) eine nette Hilfe. Sie riefen für mich an und es klappte mal wieder mit der Zentralkarte, die mit einem Code in einem kleinen Kästchen aufbewahrt wurde.

 

Gefahren: 242 km

 

2024-03-30 – Classe / Ravenna

(44.378101, 12.235)

Heute war die Fahrt irgendwie anstrengend. Die ständigen Erschütterungen auf der Autobahn durch die Dehnungsfugen machten mich kirre. Wieder ist das Wetter nur trübe, es gibt keinen klaren Himmel, es ist windig und schwül.

 

Ich stehe jetzt auf einem offiziellen Stellplatz für 2,25 €/24 Std. mit Ver- und Entsorgung. Der Platz war sehr gut besucht, und das ist auch der Grund, weshalb ich keine zwei Tage stehen geblieben bin. Trotzdem muss ich mir diesen Ort mal vormerken, denn die Basilca und auch der umliegende Park mit Museen sollen sehr interessant sein.

 

Mein Vorhaben, am nächsten Tag die Basilica zu besuchen, scheiterte daran, daß sie sonntags erst um 13:30 Uhr öffnet und ich wollte mich ja mit Ingrid treffen und hatte noch knapp 200 km bis Parma.

 

Gefahren: 311 km

 

2024-03-31 – Parma

(44.802227, 10.344695)

Die Fahrt hierher verlief ruhig und entspannt. In Parma angekommen, war Ingrid bereits vor Ort.

 

Es ist ein großer Parkplatz mit einer Toreinfahrt direkt am Verteiler, die man schnell übersehen kann.

 

Obwohl für heute Regen angekündigt wurde, blieb es trocken und manchmal kam sogar die Sonne zum Vorschein. Am späten Nachmittag sind wir in den Ortskern gegangen und fanden ein Lokal, wo wir gegessen haben.

 

Gefahren: 189 km

 

2024-04-02 – Ispra

(45.804404, 8.606441)

In Parma fing der Arbeitstag wieder an und der Parkplatz war ziemlich früh gut besetzt.

 

Bei strahlender Sonne sind wir gut weggekommen. Unterwegs merkte man an vielen Stellen, daß es hier im Norden in den letzten Tagen viel geregnet hat und auch Unwetter gegeben haben muss.

 

Wir stehen am Ortsrand auf einem Parkplatz, nicht direkt mit Blick auf den Lago Maggiore, aber nur ein kurzer Weg trennt uns davon. Strahlend blauer Himmel mit wenigen Wolken zeigt uns, das Wetter wird besser und der Frühling kehrt ein.

 

Bei einem Rundgang am Lago Maggiore sind noch immer gewaltige Spuren vom Hochwasser zu sehen. Im nahegelegenen Café tranken wir ein Bier und aßen einen Snack dazu, denn die Küche macht erst um 19:30 Uhr auf, das war uns zu spät.

 

Gefahren: 235 km

 

2024-04-03 – Leggiuno

(45.877061, 8.599841)

Heute bin ich den letzten Tag mit Ingrid zusammen. Sie fährt morgen zu einem Stammtisch nach Süddeutschland und ich zu unserem Piemont-Treffpunkt nach Maccagno.

 

Vorher bin ich nochmal etwas südlich gefahren, um Wasser zu tanken (45.7691, 8.593405), ein sehr angenehmer Platz zum Anfahren und mit Kanistern den Tank zu füllen. Anschließend mußte ich bei Lidl einkaufen.

 

Wir stehen jetzt für einen Tag am Kloster Santa Caterina. Leider regnet es, dafür ist mein Wohnmobil richtig sauber geworden. Vom letzten Standort bis hierher wären es nur 11 km gewesen.

Am Nachmittag klärt sich das Wetter etwas und wir haben das Kloster besichtigt. Es ist wirklich sehenswert.

 

Auf einer steil abfallenden Felswand hoch über dem See liegt das Eremiten- und Wallfahrtskloster von Santa Caterina del Sasso, ein beeindruckendes Monument des Lago Maggiore.

 

Vom Parkplatz kann das Kloster über eine Panoramatreppe mit 268 abwärts führenden Stufen erreicht werden, oder über den Seeweg mit daran anschließenden 80 Stufen nach oben. Es führt auch ein bequemer Aufzug zum Eingang ins Kloster. Der Eintritt kostet für Senioren 3,00 €, mit Aufzug 5,00 €.

 

Der Aufzug im Felsen ist eine moderne und mutige Ingenieursleistung, um von einem der aussichtsreichsten Punkte des Verbano zum Kloster zu gelangen und 51 m Höhenunterschied zu bewältigen.

 

Es wurde ein Schacht von 6 m Durchmesser und 51 m in den Felsen gebohrt, der am Fuße in einen waagrechten Ausgangstunnel von 45 m Länge mündet. Von hier hat man einen wundervollen Ausblick auf den Lago Maggiore. Die Felswand oberhalb des Klosters und die Fundamente der Kirche und des Glockenturms wurden zusätzlich gesichert, da sich aufgrund von Verschiebungen innerhalb des gesamten Felskomplexes das Gebiet Instabilitäten aufwies.

 

Die Kirche besteht aus drei Kapellen, die zu verschiedenen Zeiten unabhängig voneinander errichtet wurden.

 

Die Innen- und Außenmalereien stammen aus verschiedenen Epochen vom 14.-19. Jh. Geschichte und Kunst fügen sich in wundervoller Weise in die Landschaft ein, inform einer Terrasse, die in Richtung des Borromäischen Golfs, der Borromäischen Inseln, und Stresa angelegt ist.

 

Die lebhafte Farbzusammenstellung und die Kraft der Malerei, die auf das 14. Jh. zurückgeht, ist einzigartig in der Provinz Varese und hat mich besonders fasziniert.

 

Es gibt innerhalb des Klosters einen Raum, der sich „Erinnerung“ nennt. Dort werden Fundstücke ausgestellt, die vor zehn Jahren nach dem Bootsunglück vor Lampedusa gefunden wurden. Bei zwei Bootsunglücken im Oktober 2013 starben mehr als 500 Menschen. Es wurden Brillen, Ausweise, Uhren u.v.m. gefunden und hier aufbewahrt.

 

Gefahren: 39 km

 

2024-04-04 – Maccagno

(46.040171, 8.735618)

Bei strahlender Sonne bin ich heute am Ufer des Lago Maggiore entlang zum Ziel gefahren.

 

Unterwegs gab es eine kleine Umleitung über die Berge, weil Bäume und Hecken gefällt und geschnitten wurden. Manche Straßenabschnitte sind eng, und man kann sie nur langsam durchfahren.

 

Gefahren: 31 km

 

Am nächsten Tag kamen gegen Mittag schon Dorette und Christian. Nach einer stürmischen Begrüßung sind wir eine Stunde später gemeinsam zu einem kleinen Rundgang aufgebrochen. Die Pizzeria hatte noch nicht geöffnet, dafür aber der Biergarten. Irgendwie saßen wir so lange gemütlich beisammen, daß wir um 18:30 Uhr zum Essen ins Restaurant konnten.

 

Der nächste Tag wurde mit einer Flasche Sekt und einer angebrochenen Flasche Wein begonnen. Einen kleinen Rundgang machten wir dann kurz, bevor das Restaurant wieder öffnete, und Christian und ich sind erneut zum Essen eingekehrt.

 

Am Sonntag, den 07.04. war der offizielle Anreisetag und gegen 15:00 Uhr traf auch Rolf als letzter ein. Unser Einführungsgespräch hatten wir dann um 17:00 Uhr, anschließend gingen wir gemeinsam essen.

 

2024-04-08 – Ispra

(45.804404, 8.606441)

Unser erster Anlaufpunkt war Ispra, genau den gleichen Platz, den ich bereits auf der Hinreise mit Ingrid angesteuert hatte. Weil ich auf der Hinfahrt die Uferstrecke genommen habe, bin ich jetzt versetzt über die höher gelegene SS 394 gefahren. Ein kleiner Rundgang am See zeigte mir, daß das Hochwasser gesunken ist. Die Bänke standen schon wieder im Trockenen.

 

Am Abend kochte jeder für sich und eine kleine Weile saßen wir noch gemeinsam mit einem Glas Wein oder Bier vor den Wohnmobilen, bis es den ersten zu kühl wurde.

 

Gefahren: 41 km

 

2024-04-09 – San Nazzaro Sesia

(45.437457, 8.419071)

Nur wenige Kilometer waren es bis zu unserem 1. Besichtigungspunkt in Angera.

 

Angera, eine Kleinstadt ist berühmt für ihre Festung „Rocca di Angera“.

 

Von dort könnte man auf das gegenüberliegende Seeufer schauen.

 

Der Parkplatz (PP 45.771883, 8.580966) ist groß und liegt nicht weit weg vom Zentrum. Man könnte dort auch übernachten!

Da es immer noch trübe und nieselig war, bin ich den Weg zur Festung nicht hinaufgelaufen, sondern habe mir die Festung als Fotomotiv von verschiedenen Seiten angesehen.

 

Die Plethra-Mauer gehört möglicherweise zu einer alten Verteidigungsanlage und ist Teil eines Gefängnisgebäudes. Das Bauwerk blickt auf die Via Achille Plazzi, die 1944 von einem Partisanen erschossen wurde. Es ist eine alte Steinmauer aus dem 14./15. Jh.

 

Dann ging es zum 2.  Besichtigungspunkt. Vorher kam ich noch an Lidl vorbei und habe eingekauft.

 

Der zentral gelegene kostenpflichtige Parkplatz in Novara habe ich gut gefunden und konnte die Parkgebühr mit meiner App bezahlen (PP 45.444444, 8.618333).

 

Der Parkplatz wird gut besucht. Novara ist die zweitgrößte Stadt im Piemont. Sie zeichnet sich durch eine schöne neoklassizistische Archtektur des 19. Jh. aus. Das Wahrzeichen ist die spitz verlaufene Kuppel der Basilika San Gaudenzio. Sehenswert ist auch noch die Kathedrale und der Broletto.

 

Der Broletto di Novara ist ein mittelalterlicher Architekturkomplex, der aus vier historischen Gebäuden besteht, die in verschiedenen Epochen gebaut wurden, mit unterschiedlichen künstlerischen Stilen und miteinander um einen zentralen Innenhof angeordnet sind. Novara ist tatsächlich nochmal eine Reise wert.

 

Die Abrechnung über die App für ca. 1,5 Std. betrug 1,04 €.

 

Hinter Novara in Richtung San Nazzaro Sesio sieht man schon rechts und links viele große Reisfelder. Dieses Reisanbaugebiet zählt zu den größten eurpäischen Anbaugebieten.

 

Wir stehen jetzt am Ortsende eines kleinen unscheinbaren Dorfes. Wir stehen auf festem Boden und haben uns kurzfristig abgesprochen, hier auf die zweite Gruppe zu warten, weil unser nächster Platz noch zu naß gewesen wäre. Rolf hatte sich angeboten, heute ein Risotto zu kochen und alle waren begeistert. Es gab zwei Sorten, einmal mit Gemüse und einmal mit Gorgonzola. Ich mache dazu Hähnchenschenkel im Omnia, den ich schon lange nicht mehr genutzt habe.

 

Gefahren: 5 km + 55 km + 18 km

 

Nur beim ersten Blick macht San Nazzaro Sesia mit nur 731 Einwohnern einen unscheinbaren Eindruck.

 

Der Ort hat ein Kloster, das von Bischof Ruperto aus Biandrate 1040 gegründet wurde. 1429–1450 wurden die Bauten teilweise gotisch umgestaltet. Seit 1960 hat es eine gründliche Restaurierung gegeben.

 

Vom ursprünglichen Bau ist fast vollständig erhalten ist die rechteckige Verteidigungsanlage des Klosters hinter Wassergräben und ein Torturm mit vier runden Ecktürmen, von denen einer als Bergfried ausgebaut ist. Beim nächsten Besuch werde ich mir auf jeden Fall dieses Kloster mal ansehen.

 

 

 

Während wir am nächsten Tag auf die zweite Gruppe gewartet haben, haben wir die Zeit mit Spielen überbrückt.

 

2024-04-11 – Sacre Monti di Crea

(45.094444, 8.269444)

Heute haben wir beim größten Reisbauern von Italien in Casalbetrame (45.434725, 8.488245) auf der Azienda Agricola Falasco eine kurze Stippvisite gemacht und sehr viel über den Reisanbau und seine Ernte erfahren.

 

Seit mindestens sechs Generationen ist die Falasco Agricultural Company mit Reisanbau beschäftigt. Die alte eigene Anbautechnik und die bäuerliche Tradition werden heute noch verwendet für die Saisonarbeit im Bewirtschaften der Reisfelder. Die Produkte garantieren von höchster Qualität. Der Anbau wird nach alter Tradition mit größter Sorgfalt und unter vollständiger Einhaltung der Umweltvorschriften durchgeführt.

 

Da ich das Rezept für Risotto von Rolf kennengelernt habe, habe ich mir entsprechend den passenden Reis dazu eingekauft. Es gibt so viele verschiedene Sorten von Risotto, dass es mir echt Spaß macht, davon mal was auszuprobieren.

 

Der Schwerpunkt des Reisanbaus liegt im Dreieck zwischen den Städten Biella, Novara, Vercelli und Pavia. Von Laura, der Nichte des Eigentümers, wurden wir bereits erwartet und ihre Erklärungen wurden von Rolf und Dorette hervorragend übersetzt.

 

Die verschiedenen Reissorten, insbesondere die hier angebauten Sorten in schwarz (Venere), rot (Ermes) und weiß (Carnaroli, der berühmte Risotto) wurden uns erklärt.

 

Die Reissorten werden hier traditionell nach griechischen Göttern benannt. In diesem Jahr hat sich die Aussaat aufgrund von Regen verzögert.

 

Anschließend kam ein deutschsprachiger Verwandter des Gutsherrn und erklärte uns die Bewässerungstechnik. Dann haben wir noch die technischen Geräte kennengelernt, wie Trecker mit Vierpflugwendeschar, Pioniermaschine, Abladestelle, Trocknung, Steuerungsraum, Transportsysteme. Zum Schluß konnten wir noch die eiserne Treppe hinaufsteigen, um von oben einen Blick in das Trocknungsystem zu werfen.

 

Dieser Informationsaustausch beim Reisanbau hat ziemlich lange gedauert, so daß ich und viele andere auch direkt zu unserem nächsten Ziel gefahren sind. Es ist ein Plätzchen in den Bergen mit einem wahnsinnigen Panoramablick über die Weinberge.

 

Gefahren: 7 km + 55 km

 

Hier sind wir ebenfalls zwei Tage stehen geblieben. Es ist inzwischen ziemlich heiß geworden, so daß ich mich mal wieder mit Computer-Arbeit beschäftigt habe.

 

Andere sind gewandert oder sogar mit dem e-Bike rumgefahren.

 

Mit dieser Abendstimmung sind wir am nächsten Morgen weiter gefahren.

2024-04-13 – Santa Vittoria d'Alba

(44.698743, 7.92337)

Am nächsten Tag sind Christian und ich zu einem „Euro-Spin“-Supermarkt gefahren, weil er unbedingt Cornedbeef kaufen wollte, den es weder bei Lidl noch Aldi gab.

 

Ich brauchte für unseren nächsten Stopp etwas Grillgut. Leider ist Euro-Spin nicht so gut sortiert. Auf dem Parkplatz in Asti bei Euro-Spin konnte ich nicht stehen, weil er zu der Zeit ziemlich gut belegt war, aber direkt daneben gibt es einen großen Parkplatz bei „Euronics“ (44.906, 8.228179).

 

Es gab noch einiges, was ich mir auf dieser Strecke hätte ansehen können, aber es war mir zu heiß, so daß ich und andere auch lediglich einen Schlenker nach Neive (PP 44.727589, 8.114237) gemacht haben.

 

Neive ist ein kleiner Ort mit Kopfsteinpflaster und alten Häusern in den Bergen. Man hat von hier einen weiten wunderbaren Panoramablick. Erstklassige Restaurants bieten kulinarische Köstlichkeiten zum entsprechenden Preis an. So habe ich für zwei Bier, ein sogenanntes Parmesantörtchen mit einer gewickelten Auberginenscheibe und Parmesansoße stolze 30 € bezahlt. Lecker war es!

 

Das letzte Stück Fahrt ging weiter durch die Weinberge und an Weinberghängen vorbei. Das Weingut, wo wir jetzt übernachten, hat einen offiziellen Stellplatz. Die zunächst abgesagte Weinprobe konnten wir am Abend doch noch genießen. Die beiden Damen, die uns alles erklärt haben, sind sehr freundlich. Ich habe mir am nächsten Morgen sechs Flaschen Weißwein, eine Flasche Prosecco und eine Flasche Grappa mitgenommen.

 

Gefahren: 28 km + 39 km + 20 km

 

2024-04-14 – Cascina Palantina / Marrè

(45.320554, 7.913601)

Heute hatte ich eine wunderschöne Strecke ohne Autobahn, die immer wieder einen tollen Blick auf in den Bergen liegende Ortschaften mit Burgen oder interessanten Kirchenformen hatte.

 

Ich habe den Ort Casanova passiert und kam auch durch Pessione, wo „Martini“ hergestellt und vermarktet wird.

 

Am Ziel angekommen, merkte man sofort, es ist Wochenende und dementsprechend Hochbetrieb. Das von Rolf so nett beschriebene „Paradiesle“ ist erstmal ein gutes Restaurant mit Parkplätzen unter Bäumen und einer großen schrägen Wiese direkt am Candiasee. Hier kann man schwimmen, Tret- und Ruderboot fahren.

 

Das Restaurant „La Caletta“ hat leider erst ab 19 Uhr geöffnet, dafür gibt es am Strand einen Pavillon mit Getränken.

 

Montags hat das Restaurant geschlossen und normalerweise würde auch die Einfahrt gesperrt. Wir dürfen aber stehenbleiben und genießen den ganzen Platz heute als Ruhetag, denn es ist unser offiziell letzter Tag der Reise.

 

Einige sind am Vormittag abgefahren, andere wollen noch einen weiteren Tag stehenbleiben und am Abend erneut zum Essen gehen. Ich habe mir mit Bärbel eine Paella bestellt, die sehr lecker und reichhaltig mit drei verschieden Muschelarten und Shrimps war.

 

Gefahren: 96 km

 

2024-04-17 – Lindau-Rickenbach

(47.560038, 9.732238)

Ich hatte mir für heute eine größere Fahrt vorgenommen. Ich wollte keinen Zwischenstopp mehr weder in Italien, in der Schweiz noch in Österreich machen, sondern relativ zügig bis nach Lindau kommen.

 

In meiner Navigation hatte ich Maut vermeiden, Autobahn erlauben, eingegeben und kam auf eine wunderbare Strecke vorbei am Comersee über den Malojapass mit 1.825 km Höhe, den Julierpass mit 2.284 km, über Lenzerheide, Landquart, Buchs, Sennwald und ab Diepoldsau konnte ich die mautfreie Autobahn A 14 Richtung Bregenz, Pfändertunnel, bis nach Lindau nehmen.

 

Ab St. Moritz fing es mit leichten Schneewehen an und hielt an mit kräftigerem Schneetreiben und Wind bis fast an die deutsche Grenze an. Auf den Passhöhen waren sogar der Silsersee und der Silvaplana-See zugefroren. In Deutschland angekommen gab es nur Regen und der Platz zum Übernachten war gefüllt mit Wasserpfützen. Erstaunt war ich, daß Christian, mit dem ich hier verabredet war, noch nicht da war, obwohl er über die Mautautobahnen gefahren ist.

 

Ich hatte mich noch nicht ganz seßhaft gemacht, da trudelte er ein. Wir tranken noch zwei Bier zusammen und verabschiedeten uns bereits am Abend, da er am nächsten Tag früh fahren will.

 

Gefahren: 459 km

 

2024-04-18 – Sulz am Neckar

(48.36386, 8.636806)

Das Wetter hier in Deutschland wird nicht besser: Schneeregen, Hagel, Wind und Kälte, manchmal kommt die Sonne.

 

Ich fuhr zunächst zum Autohof Sulz in Vöhringen (48.343288, 8.663346) zum Duschen und evtl. Wäsche waschen. Eine sehr freundliche Bedienung, eine tolle Luxusdusche für 4 € und ich habe mich wieder sauwohl gefühlt. Waschmaschinen und Trockner gibt es im Außenbereich als Automaten, die mit Kreditkarte bequem zu bezahlen sind. Während der Wartezeit kann man gut auf dem Parkplatz stehen bleiben. Ich überbrückte die Wartezeit mit einem sehr leckeren Salat.

Anschließend fuhr ich zum Stellplatz in Sulz.

 

Die Wäsche ist leider mit 20 Min. nicht ganz trocken geworden und ich wollte keine weiteren 20 Min. laufen lassen, so daß ich jetzt die Heizung im Wohnmobil anmache, die Wäsche im Wohnmobil trocknen lasse und genieße dabei den Abend in Ruhe.

 

Gefahren: 160 km + 6 km

 

Damit endet jetzt für mich die „Piemont-Tour“, die nächste Reise im Sommer geht nach Skandinavien!